Die wasserdichte Uhr

        


Früher hat man sich eine Uhr gekauft, oder man hat eine geschenkt bekommen,
die dann immer wieder repariert wurde und ein halbes Leben gehalten hat.
Man hat sie gepflegt, behütet und bei groben Arbeiten, waschen und baden
abgelegt.

Eine Uhr muß heute der Mode entsprechen, über bestimmte Funktionen verfügen
und alles aushalten und mitmachen was der Träger tut.
Die Bürger haben mehr Freizeit, die viele für sportliche Aktivitäten nutzen. Diese
Freizeit ist oft durch organisiert, genau geplant und bei so manchen mit mehr
Streß verbunden als der Broterwerb.
Für viele Bürger ist die Wasserdichtheit ihrer Uhr eine wichtige Eigenschaft.
Manche legen ihre Uhr nicht einmal beim Duschen oder in der Sauna ab.

Richtig schlimm wird es dann, wenn die Kundschaft nach einer
Eier legenden Wollmilchsau fragt, einer Uhr so flach wie ein Buchdeckel mit
Zusatzfunktionen, Licht, usw. und zum Duschen und Tauchen soll sie auch
noch geeignet sein.
Gesetzmäßigkeiten der Technik und der Natur lassen sich schlecht außer Kraft
setzen. Eine wasserdichte Uhr hat entsprechend dicke Dichtungen, Gehäuse,
Glas, Deckel, Krone oder Drücker, die eine bestimmte Bauhöhe bedingen.

Eine seriös als wasserdicht geworbene und bezeichnete sehr flache, feine Uhr, die
dann den 30 bis 50 fachen Druck aushalten soll gibt es ganz einfach nicht.


Die Angabe ATÜ oder BAR ist das Maß für den Druck.
Eine Uhr die auf 3 ATÜ oder 30 Meter geprüft wurden ist kann man aber nicht
auf einen Tauchgang in 30 Mater Tiefe mitnehmen, das liegt an den praxisfremden
Prüfbedingungen.

                     

In dieser Tabelle sind Verwendungshinweise
in der Praxis erprobt angegeben

Aufschrift

geeignet für

"WATER RESISTANT"

leichtes bespritzen mit Wasser

 3 ATÜ, BAR, oder  30 Meter

kurzes fassen in einen gefüllten Eimer mit
Wasser

 5 ATÜ, BAR, oder  50 Meter

gerade so schwimmen

10 ATÜ, BAR, oder 100 Meter

schwimmen, vom Beckenrand springen

20 ATÜ, BAR, oder 200 Meter

schwimmen, schnorcheln, vom Turm springen

30 ATÜ, BAR, oder 300 Meter

schwimmen, schnorcheln, Gerätetauchen

individually test
DIN 8310

einzeln geprüfte Uhr nach DIN 8310

                   

Das Betätigen der Drücker oder das Herausziehen der Krone unter Wasser führt
zum eindringen von Wasser in die Uhr.
Das Erhitzen von wasserdichten Uhren in der Sonne am Strand, oder durch
Bade- oder Duschwasser, kann bei weicher werdenden Dichtungen und
unterschiedlicher Ausdehnung von verschiedenen Gehäusematerialien, zum
Eindringen von Wasser in die Uhr führen.
Man sollte unter diesen Bedingungen nicht auf die Dichtheit seiner Uhr vertrauen.

Wasserdichtheit ist kein bleibendes Gut. Gehäusedichtungen sind der Abnutzung
unterworfen. Eine wasserdichte Uhr muß in einen halb jährlichen Abstand
geprüft und gewartet werden.


                                 

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