Berufsbild - Uhrmacher

          

     

 

Voraussetzungen für den Uhrmacherberuf

Wenn jemand das Uhrmacherhandwerk erlernen möchte, so muß er/sie
ein allseitig technisch interessierter Mensch sein und auch dazu bereit
sein, sich den technischen Fortschritt nicht zu verschließen und immer
dazu zu lernen.
Ein Uhrmacher ist eine auf vielen Fachgebieten ausgebildete Kraft. Er
muß sich Kenntnisse in der Feinmechanik, Elektrik, Elektronik,
Werkstoffkunde, Chemie, Galvanik, Technisches Zeichnen,
Verkaufsstrategie aneignen.

In diesen Beruf geht man mit sehr kleinen Dingen um. Eine Unruhwelle
mit einem Zapfen von 2/10 mm muß mit einer Toleranz von 2/100 mm
angefertigt werden. Um das möglich zu machen muß man über 10
gelenkige, gefühlvolle, ruhige Finger verfügen. Beim Berufseintritt muß
eine gute Sehkraft vorhanden sein. Er/sie darf keine Krankheiten haben,
wo man von Anfang an weiß, daß sich die Sehkraft verschlechtern wird.
Es ist eine Tätigkeit, die vor allen im Sitzen ausgeübt wird. Dieses Sitzen
wird trotz speziellem Werktisch und verstellbaren Stuhl nicht immer in
einer gesunden Haltung ausgeführt. Das schließt Bewerber aus, die
Probleme mit der Wirbelsäule haben.

Uhren und Schmuck sollen schmücken, darum ist ein Auge für Farben und
Formen gefragt. Hobbys wie z.B. Modellbau oder Malen sind sehr gut
geeignet gestalterische Fähigkeiten zu entwickeln.

Als Lehrling bei einen Uhrmachermeister, der auch Uhrenanlagen,
Turmuhren, Läutewerke verkauft und repariert ist Höhentauglichkeit gefragt
und zum anderen Fertigkeiten im Elektro- und Baubereich,
Schlosser (Schweißen), Malen.


Tätigkeitsmerkmale/Berufsbild

Der Uhrmacher ist im Handwerksbetrieben, im Uhrenhandel und in der
Uhrenindustrie als Fachkraft tätig.

Seine Hauptbeschäftigung im Handwerk ist die Reparatur von Uhren.
Es ist ein großes vielfältiges Aufgabengebiet. Es reicht von der
Instandsetzung heute gebräuchlicher Armband- und Großuhren mit
mechanischen-, Quarz-, und Funkuhrwerk bis hin zur fachgerechten
Reparatur von wertvollen historischen Uhren, bis hin zur Reparatur von
Uhren mit speziellen Zusatzfunktionen Taubenuhr, Stechuhr, Uhrenanlagen
und Turmuhren.
Ein weiteres Betätigungsfeld ist im Laufe der Jahre hinzu gekommen, daß
ist das Ausführen kleiner Schmuckreparaturen wie Lötarbeiten an Gold- und
Silberschmuck, Verschlüsse von Ketten, Broschen und Ohrschmuck
wechseln, Reparaturen an goldenen Uhrgehäusen usw.
Der angestellte Uhrmacher muß in kleinen Handwerksbetrieben auch in der
Lage sein Kunden zu beraten und zu bedienen.

Als Angestellter im Großhandel ist er zum einen mit Serviceaufgaben
beschäftigt. Er setzt Reklamationen (Garantieleistungen) von Einzelhändlern
instand. Er steht als Fachverkäufer Einzelhändlern, zu 50 % Fachleuten
Uhrmachermeistern und Goldschmiedemeistern, gegenüber und muß mit
seinen Kenntnissen bestehen. Im Großhandel ist der Uhrmacher auch
teilweise als reisender Händler angestellt und bietet seine Waren
Einzelhändlern an.

In der Uhrenindustrie ist der Uhrmacher die Fachkraft, um anspuchsvollere
Fertigungs- und Montagearbeiten zu verrichten. Er lernt Arbeitskräfte an und
kontrolliert ihre Arbeit.

                               

         

   

                                

Weiterbildung / beruflicher Aufstieg

Nach erfolgreichem Abschluß der Berufsausbildung kann er/sie sich in
der praktischen Arbeit weitere Kenntnisse und Fertigkeiten aneignen.
Nach 3 Jahren kann dann ein Meisterstudium aufgenommen werden.
Mit der Meisterfreisprechung und der Eintragung in die Handwerksrolle
darf man den Titel "Meister des Handwerks" führen und einen eigenen
Handwerksbetrieb gründen, oder sich in einer GmbH als Geschäftsführer
oder Leiter einer Abteilung einstellen lassen.

Ein Uhrmacher ist ein gut ausgebildeter Mikromechaniker, der in fast
allen feinwerktechnischen Berufen gefragt ist. (Entwicklung-Musterbau,
Luftfahrttechnik, Optik, im Mess- und Regelbereich, usw.)

                   


                  

Der Uhren - und Schmuckfachbetrieb

         

                                  

Einen Uhren- und Schmuckfachbetrieb erkennt man nicht daran,
daß Uhren und Schmuck im Schaufenster liegen.
In einem Fachbetrieb-Fachgeschäft ist auch ein Fachmann tätig.


Es gibt 2 anerkannte Fachmänner.
Das ist zum einen der Goldschmiedemeister. Er ist der Fachmann für
die Be- und Verarbeitung von Edelmetallen, wie zB. Silber, Gold,
Platin und zum anderen der Fachmann für Edelsteine.
Er stellt nach den Wünschen der Kunden und nach eigenen Entwürfen
Schmuck her und er repariert ihn auch.

Der andere Fachmann ist der Uhrmachermeister. Er kann eine Uhr
herstellen, diese könnte dann aber kaum jemand bezahlen. Seine
Hauptbeschäftigung nach dem Handel mit Uhren und Schmuck, ist
die Reparatur von Uhren.
Er führt in der Regel auch kleine Schmuckreparaturen aus.

In einem Fachbetrieb=Handwerksbetrieb erhält man immer, zu den dort
angebotenen Waren, fachkundige Beratung und schnellen fachkundigen
Service vor Ort.

Mitgliedsbetriebe(Meisterbetriebe) der jeweiligen Innung haben das Recht
Lehrlinge auszubilden.

                         

 

 

                        


                           

Was ist aber ein Juwelier?

Das weiß ich auch nicht.
Ein Juwelier ist ein Fach unkundiger Händler.

Jeder Bürger der Bundesrepublik darf seiner Umwelt mitteilen,
daß er ab morgen als Juwelier angesprochen werden möchte.
Jeder kann sich diesen "Titel" zulegen, dazu ist keine Schulbildung
oder Ausbildung und auch kein Nachweis von Wissen oder
Fähigkeiten erforderlich.

In der Regel werden sich Inhaber von Uhren und Schmuckgeschäften
so nennen die nicht vom Fach sind, oder in geringer Zahl, Fachleute
die sich zu "höheren" berufen fühlen.
Im letzten Fall sind Bezeichnungen wie: " Uhrmachermeister und Juwelier"
oder gar " Goldschmiedemeister und Juwelier" üblich.


               

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© Andreas Gerhardt www.der-uhrmachermeister.de // letzte Aktualisierung 30.08.06