Warum im Fachgeschäft kaufen? 

                  


Uhren und Schmuck kann man überall kaufen, im Versandhandel, über
Werbesendungen im Fernsehen, in Modeboutiquen, Fotoläden, und auch noch immer
im Fachgeschäft für Uhren und Schmuck gleich in Ihrer Nähe.

Im Versandhandel wird über das Angebot von Uhren und Schmuck großer bekannter
Firmen hinaus, zum größten Teil billig im Ausland hergestellte Massenware
angeboten.
Im Prospekt oder im Fernsehen sieht man nicht gleich, dass die Goldkette innen hohl
ist und ihre Binderinge um weitere Kosten zu sparen nicht verlötet sind.
Bei Uhren gibt es tolle Aufschriften "100% Wasserdicht", vorgetäuschte
Schraubdeckel mit manchmal nicht einer kleinen dünnen Dichtung, Uhrwerke mit
sehr vielen Plastikteilen, sehr dünne Vergoldungen...
Kein Kunde darf sich beschweren, wenn dann der Uhrmachermeister keine Ersatzteile
hat und auch keine besorgen kann, oder die Reparatur aus qualitativen Gründen ablehnt.

Es ist nicht billiger sondern teurer, wenn man sich den Service woanders kaufen muss.




    

     

Das Geld wird von großen Firmen irgendwo verdient.
Der Uhrmacher und seine Familie wohnen in der Nachbarschaft. Diese geben ihr Geld
auch wieder dort aus.

Ein seriöser Fachmann würde minderwertigen Trödel nicht anbieten. Man hat seine
Berufsehre und möchte auch seiner Kundschaft, die man auf der Straße
immer wieder trifft in die Augen sehen können.
Beim Uhrmacher oder Goldschmied in Ihrer Nähe werden nicht nur Waren angeboten
von großen namhaften Firmen, die sich nicht nur manchmal ihren Namen besser
bezahlen lassen als die Uhr, sondern auch Waren kleiner deutscher Betriebe mit oft
besserer Qualität und zu niedrigeren Preis.

Aber aufgepasst, nur ca. 40 bis 50 % dieser "Fachgeschäfte" für Uhren und Schmuck
sind wirklich fachkundig, Handwerksbetriebe mit einer Fachkraft an der Spitze
einem Goldschmiedemeister oder einem Uhrmachermeister.

Fachkundig zu sein und auch guten Service an zu bieten ist heute eine aufwendige
und teure Sache. Angefangen bei der Berufsausbildung, weiter mit den Jahren in den
man sich weitere Fähigkeiten aneignet und Berufserfahrung gewinnt, über das
Ablegen der Meisterprüfung, bis zur Einrichtung und Unterhaltung einer Werkstatt
muss man sehr viel Zeit und viel viel Geld aufwenden.

Versandfirmen wollen sich diese kostenintensive Sache nicht leisten, sogar in
Serviceabteilungen großer Uhrenfirmen sind Reparaturen mit einen Preis unter
50 Euro unwirtschaftlich.

   

   


Der Service der im Handwerksbetrieb angeboten wird, ist vor allem Dienst am eigenen
Kunden und erst dann Dienstleistungsbetrieb für Fremdprodukte.

Die Uhr am Handgelenk ist bei vielen Bürgern oft mehr ein modisches Teil als ein
hochwertiger technischer Gegenstand. Wenn die Reparaturkosten den halben
Kaufpreis betragen, so gibt es für Uhrmacher wenig zu tun. Es bleiben dann alte und
wenige neue hochwertige Uhren oder lieb gewonnene Stücke.
Erinnert sich der Kunde erst dann daran, dass da ja noch ein Uhrmacher sein muss,
wenn seine Uhr defekt ist, so wird er bald keinen mehr finden.

Jeder Inhaber eines Uhren- und Schmuckgeschäftes muss heute vom Handel leben.

Von den Städten sind alle Existenzgründer die ein Uhren- und Schmuckgeschäft
eröffnen wollten in den letzten Jahrzehnten zugelassen wurden. Eine Befähigung
oder Fachkunde musste nicht nachgewiesen werden.

Auf 4 bis 5 Uhren- und Schmuckgeschäfte kommt heute ein Uhrmachermeister.
Es sind Mitglieder einer aussterbenden Zunft und werden im großem Tempo immer
weniger.
Durch die große Zahl an Fach unkundigen Uhren- und Schmuckgeschäften ist es dem
wirklichen Fachbetrieben / Handwerksbetrieben durch ihre wirtschaftliche Lage
nicht möglich, Lehrlinge auszubilden. Besonders krass ist es in den neuen
Ländern. Kleinere Städte in Thüringen haben oft keinen Uhrmachermeister mehr.
Es hat 10 Jahre lang nicht einen Lehrling gegeben.

Das Uhrmacherhandwerk ist am aussterben.

Wann wird in Apolda der letzte Uhrmachermeister seine Werkstatt für immer
schließen?

             

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      © Andreas Gerhardt www.der-uhrmachermeister.de