Das Räderwerk

                   

Das Räderwerk ist ein Zahnradgetriebe.

Es gibt Zygloiden- und Evolventenverzahnungen.
In den meisten Fällen besteht ein Räderwerk aus 4 Rädern:
Minutenrad, Kleinbodenrad, Sekundenrad, Ankerrad.
Bei Wohnraumuhren kommen dann 1 bis 2 Räder dazu, damit diese Uhren mit
einmal Aufziehen eine Woche oder gar fast ein Jahr lang gehen.
Vom ersten Rad, bis zum letzten Rad, nimmt die Kraft ab und die
Drehgeschwindigkeit nimmt zu. Ein großer Radkranz aus Messing greift in ein
kleineres Trieb, aus Stahl.

Die Räder werden durch ein Werkgestell gehalten. Es besteht aus Platinen,
Brücken, Globen.
In Platinen wird das ganze Räderwerk gehalten. Eine Brücke dient zur Lagerung
von 2 bis 3 Rädern. Ein Globen hält nur ein Rad.

Bei älteren Uhren (Taschenuhren) war der Aufbau mit einer unteren Platine und
auf der Oberseite mit Brücken und Globen üblich.

Die modernere Uhr hat 2 Platinen für das Laufwerk.

Vom Räderwerk aus wird der Sekundenzeiger angetrieben.
Es gibt etwa 3 Möglichkeiten wie die Sekundenanzeige gebaut sein kann.

1. Der Sekundenzeiger sitzt direkt auf der Welle des Sekundenrades, welches im
    Uhrwerk außermittig angeordnet ist. Der Zeiger ist dann meistens in der
    Nähe der 6 auf dem Zifferblatt.

2. Der Sekundenzeiger sitzt direkt auf der Welle des Sekundenrades, welches
    zentral angeordnet ist.

3. Eine zentral angeordnete Sekundenanzeige, bei der der Sekundenzeiger auf einer
    Welle mit Trieb befestigt ist. Das Sekundenrad ist außermittig angeordnet.
    Das Drehmoment wird vom Sekundenrad über ein Übertragungsrad zur
    Sekundenwelle übertragen.


Es werden Gleitlager zur Lagerung der Zapfen in den Patinen, Brücken und Globen
verwendet.
Ein polierter Radzapfen aus Stahl, wird in einem Lager aus Messing oder in einem
Steinlager gehalten.

Es treten hohe Lagerdrücke auf, deshalb wird ein Mischöl mit hohem Klauenölanteil
verwendet. Durch den hohen organischen Anteil im Öl, verharzt es nach einer
gewissen Zeit. Die Reibung im Lager wird größer, die Räder drehen sich schwerer,
der Verschleiß nimmt stark zu.

Deshalb sollte eine Armbanduhr nach ca. 2 Jahren, auch wenn sie noch geht, von
einem Fachmann überholt werden.


                                                                         

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   © Andreas Gerhardt www.der-uhrmachermeister.de